Der markierte Wanderweg verbindet die Gemeinden Zwettl, Waldhausen und Rastenfeld. Aus diesem Grund wurde er auch „Vabindaweg“ genannt. Der Kampstausee bildet in dieser Region zahlreiche lange Fjorde, die weit in die Täler des Friedersbaches, der Sprögnitz und des Purzelkamps reichen. Lange Zeit waren diese Gebiete nur von einer Seite aus erreichbar.
Wir starten in Friedersbach vor dem Hotel Schweighofer und folgen den gelben Markierungen mit einem kleinen rot-weiß-roten Aufkleber und der Nummer 57d hinauf zur Kirche. Vorbei am gotischen Rundkarner um 1350 wandern wir an der Friedhofsmauer vorbei und verlassen Friedersbach. Bei der Feldkapelle biegen wir links ab und folgen dem Weg geradeaus weiter. Wir haben den Wald erreicht und überqueren den Eschagrabenbach. Gleich darauf geht es beim Susannafeld den Waldrand entlang. Am Ende dieser großen Lichtung zweigt der Weg scharf rechts ab, und wir folgen einem Wiesenweg Richtung Wald. Eine Markierung am Waldrand weist uns den Weg. Nach einem weiteren kurzen Waldweg erreichen wir eine Waldwegkreuzung mehrerer Wanderwege. Wir folgen dem Wegweiser hinauf Richtung Siebenwirth. Über Felder und Wiesen erreichen wir die Häuser und biegen danach links Richtung Sprögnitzbachtal ab.Kurz darauf können wir schon den ersten Fjord des Stausees sehen. Der neu angelegte Forstweg verliert langsam an Höhe, und bald sind wir an der Stelle, wo sich die Sprögnitz in den Stausee ergießt. Vor uns sehen wir die erst vor kurzem errichtete „Vabindasteg“. Sie bildet die Grenze zwischen den Gemeinden Zwettl und Waldhausen. Gegenüber steigen wir zum Forstweg auf, biegen rechts ab und folgen der Sprögnitz weiter. Kurz darauf zweigt der Weg links ab, und wir verlassen das Tal. Es geht hinauf zu den Feldern von Werschenschlag, wo wir auf einen asphaltierten Weg treffen und rechts Richtung Werschenschlag wandern. Beim neu renovierten Bildstock halten wir uns links, und es geht hinunter zur Ortschaft Werschenschlag, die wir aber gleich wieder verlassen. Beim Waldrand geht es links hinauf in den Wald, und kurz darauf erhaschen wir einen kurzen Blick auf die Burg Rastenfeld, die auf der anderen Purzelkampseite auf einem mächtigen Felsen thront und noch immer bewohnt wird. Der Weg verläuft nun ständig leicht fallend hinunter zum Steg über den Purzelkamp. Zuvor sehen wir unten im Tal die Schöpfermühle, eine der wenigen erhaltenen Mühlen, die ebenfalls noch bewohnt wird. Schräg hinter ihr befinden sich zwei mächtige Felsen, die vom Alpenverein Zwettl als Klettergarten genutzt werden. Wir erreichen schließlich wieder die Talsohle, und auf einer kleinen Lichtung führt ein Steg über den Purzelkamp. Der Rückstau des Kraftwerkes reicht noch einige hundert Meter weiter flussaufwärts. Der Purzelkamp bildet hier nicht nur die Grenze zwischen den Gemeinden Waldhausen und Rastenfeld, sondern ist auch Bezirksgrenze zwischen Zwettl und Krems-Land. Hier haben wir ziemlich genau die Hälfte des Vabindaweges zurückgelegt.
Bei der Brücke über den Purzelkamp biegen wir links ab. Der weitere Weg verläuft nun immer entlang des Purzelkampufers und folgt dem langen Fjord bis zur Stauseebrücke der Bundesstraße. Zuerst noch sehr schmal und oftmals die Richtung wechselnd, schlängelt sich das Wasser durch die Landschaft. Sie ist hier durch Wald und mächtige Felsen geprägt. Nach einem guten Kilometer steht wieder ein hoch aufragender Felsen im Flussbett. Wir müssen über den Felsen, und der Purzelkamp wird zu einer weiteren Richtungsänderung gezwungen. Oben angekommen schwenkt der Blick hinunter zum Wasser und weiter nach rechts in die flache Rueßbucht. Hier ist ein beliebter kleiner Hafen entstanden, der besonders gerne von Fischern genützt wird. Wir umwandern die flach auslaufende Bucht und steigen gegenüber wieder etwas hinauf, denn die nächsten Felsen steigen direkt aus dem Wasser senkrecht in die Höhe. Wir genießen die Ruhe und das Farbenspiel im Wasser. Begleitet werden wir ständig von Schmetterlingen, die mit einem verführerischen Tanz vor uns her flattern. Wir nähern uns dem Ort des Zusammentreffens der beiden Fjorde von Friedersbach und Purzelkamp. Bei der Prader Jagdhütte treffen wir auf die ersten Badegäste, erhaschen einen ersten Blick auf die hohe Stauseebrücke und stellen fest, dass der Verkehr zu Wasser ständig zunimmt. Ein Hinweis auf einem Wegweiser sagt uns, noch 80 Minuten Gehzeit zum Ausgangspunkt in Friedersbach. Vorbei an zahlreichen Ruheoasen mit Tischen und Bänken, die zu einer Jause einladen, die man aber selber mitbringen muss, geht es weiter Richtung Stauseebrücke. Wir biegen rechts ab und nach einem kurzen Aufstieg sind wir auch schon auf der 220 m langen Brücke. Rechts sehen wir die Ruine Lichtenfels und die Krone der Staumauer. Links reicht der Blick weit in den Fjord, wo wir eben entlang gewandert sind. Am Ende der Brücke steht die Gedächtniskapelle zur Erinnerung an jene zehn Arbeiter, die während der Bauphase beim Brückeneinsturz ums Leben gekommen sind. Während wir die Brücke überqueren und der Verkehr bei uns vorbeibraust, schwere Lastautos bringen die Brücke ganz schön zum Vibrieren, überschreiten wir wieder die Bezirksgrenze. Kurz nach der Brücke biegen wir links in einen Waldweg ein. Vorbei an einem Teich durchwandern wir die Hofbreiten. Wenn das Gras zu hoch ist, dann kann man auch den Begleitweg der Bundesstraße entlang wandern und kurz vor dem Waldende links abbiegen. Der schmale Weg führt nun hinunter in den Friedersbacher Fjord. Auch hier liegen einige Fischerboote im Wasser. Entlang des Friedersbaches, gesäumt von zahlreichen steilen Felsen, wandern wir flussaufwärts bis Friedersbach. Bei der Zufahrtsstraße nach Friedersbach biegen wir links ab und folgen der Straße bis zum Ausgangspunkt.